helfen Sie der behandelten Haut wieder zu einer normalen Struktur zurück. Diese Produkte wurde explizit für diesen Zweck entwickelt.
Vor dem Beginn einer Strahlentherapie brauchen die Patienten Informationen darüber, wie sich die Bestrahlung auswirken wird. Besonders in Bezug auf Hautreaktionen können prophylaktische Massnahmen viel dazu beitragen, diese zu verringern oder gar zu verhindern. Prophylaktische Massnahmen sind nicht nur wegen der Lebensqualität des Patienten wichtig – sie tragen auch dazu bei, einen Therapieunterbruch wegen schwerer Hautreaktionen zu vermeiden, was die Heilungschancen vermindern kann. Die Reaktionen der Haut auf eine Bestrahlung sind abhängig von Dosis, Bestrahlungstechnik, Strahlenfeldgrösse, individueller Hautbeschaffenheit und dem Allgemeinzustand des Patienten (Ernährungszustand, chronische Krankheiten etc.). Besonders empfindlich ist die Haut von Kopf und Hals, in den Achselhöhlen, im Bereich der Brust, in den Leisten und im Urogenital-/Analbereich – an diesen Stellen treten oft stärkere Akutreaktionen auf. Dank der verbesserten Strahlentechniken kommt es heute oft nur zu milden Strahlenreaktionen.
Hier einige Tipps:
Kleidung
> weiche Kleidung tragen (z. B. zertifizierte Bio-Baumwolle/Seide)
> mehrmals gewaschene Kleidungsstücke sind angenehmer, da weicher. Keine Weichspüler oder Tumbler-Tücher verwenden.
> keine enganliegende Kleidung (Hemdkragen, Büstenhalter etc.)
> bestrahlte, intakte Haut möglichst oft unbedeckt lassen, da sich Luft positiv auf strapazierte Haut auswirkt
Körperpflege
> Haut mit körperwarmem Wasser abduschen/waschen (z.B. HEALING EARTH Argan Verbena Shower Gel)
> aufs Baden verzichten
> milde, unparfümierte, ph-neutrale Seife verwenden (z.B. Theophil Berton Olivenseife SUPERMILD)
> beim Duschen Haut im Strahlenbereich mit den Händen einseifen
> bei Bestrahlung im Kopfbereich: mildes Shampoo verwenden (z. B. Babyshampoo), Föhnen vermeiden (z.B. HEALING EARTH Argan Verbena Shower Gel)
> abtrocknen mit einem weichen Tuch, Reibung vermeiden. Nur reine Baumwolle, kein Leinen da zu rau)
> auf Sauna, Dampfbad oder Solariumbesuche verzichten
> kein Rasieren im Strahlenfeld (Achselhöhlen, Intimbereich, Brust/Gesicht bei Männern), höchstens allenfalls mit Elektrorasierer
> Deodorant ohne Zusatz von Aluminium darf auf intakter Haut angewendet werden (z.B. Duke Cannon NEROLI DEO)
Hautpflege
> unparfümierte Feuchtigkeitscreme mit geringem Fettanteil verwenden (z.B. AminoDerme von BelCol)
> geeignet sind Cremes ohne allergisierende Substanzen, aber mit 3 – 5% Urea (z. B. Urea BelCol)
> die persönlichen Hautpflegemittel sollten keine Inhaltsstoffe wie Metalle, Alkohol, Menthol oder Phenol enthalten. Eigentlich auch nicht bei gesunder Haut.
> keine parfümhaltigen Produkte, Aftershaves oder Make-up (z.B. jane iredale)
Pflaster / Verbände
> keine Pflaster auf bestrahlter Haut (ausser Fixierung der Markierungen), wegen der Klebstoffallergie.
> Fixation von Verbänden z. B. mit Krüllbinde, um die Haut vor Klebstoffen zu schützen
Sonnenlicht, Wärme, Kälte
> die bestrahlten Körperregionen durch Kleidung vor Sonnenlicht schützen (licht undurchlässiger Hut, dunkler Seidenschal, dunkler Sonnenschirm)
> nach Bestrahlungsende bleibt die bestrahlte Haut empfindlich auf Sonnenlicht, sie sollte lebenslang mit Sonnencreme geschützt werden (z.B. DELTA SPF30)
> keine externen Wärme- oder Kältequellen auf bestrahlter Haut anwenden (Heizkissen, Bettflaschen, Eisbeutel etc.)
Auszüge aus «Evidenzbasierte Handlungsanleitung für PatientInnen, die bestrahlt werden», Inselspital Bern (2019), in Anlehnung an die Hautpflegeempfehlungen der IG Pflege RAO-OPS (2016); Literatur bei Bedarf einsehbar